… ein anderes Thema
Ich experimentiere seit einiger Zeit mit Vermittlungsformen, die das übliche Auseinanderklaffen von Form und Inhalt mildern. Der Vortrag über eigensinnige, individuelle Bildungsprozesse; der (fach-)hoch-schulische Unterricht über informelles Lernen oder das instruierende Einwirken auf die Lernobjekte zum Thema Konstruktivismus … kennen wir alle und haben uns daran gewöhnt.
Der Versuch Form und Inhalt in Übereinstimmung zu bringen ist ja nun auch wirklich nicht so einfach :-(.
Ein aus meiner Sicht in dieser Hinsicht interessantes Format, das zugleich Form wie inhaltliche Botschaft ist: der Dialog.
Im besten Falle sind beide Dialogpartner am Ende klüger als zu Beginn; im besten Fall haben die Hörer/Seher erfahren, dass Erkenntnis sich im Abwägen und gegenseitig schärfen entwickeln kann und im besten Fall können alle sehen, dass es keine einfachen Antworten gibt.
Zwei solcher Dialoge zu aktuellen Qualifizierungsfragen finden sich auf den Seiten von AV1; mit denen wir versucht haben, die Diskussion um die Qualifizierung pädagogischer Fachkräfte anzuregen. Es ist der Dialog mit Berhard Eibeck über die Seiteneinsteiger und der mit Ludger Mehring zur Bedeutung der Ausbildungsorte Praxis und Fachschule für die Qualifizierung.
Kürzlich haben wir in Blossin in Brandenburg eine Fachtagung in Dialogform gestaltet. Ein interessantes Experiment finde ich, Wissenschaftler nicht nur Debatten austragen zu lassen, sondern untereinander und mit PraktikerInnen in einen Dialog einzutreten. Es war spannend und zeigt doch, wie wir alle noch an solchen Formen üben müssen: zuhören, sich beziehen auf einen anderen, ergänzen, abgrenzen, zustimmen, gemeinsam weiterdenken … „sustained shared thinking“ bei Erwachsenen 😉 Es gibt auch einen Film von der Tagung „Forscherdialoge“.