Übergang von der Kita zur Schule

Ich möchte, weil das Thema wieder mal aktuell wird, auf ein Interview in TPS 3/2010 zum Thema “Übergang von der Kita zur Schule” zurückkommen. Nach meiner Auffassung stelle wir oftmals die Frage der Kooperationsbeziehungen zwischen Lehrkräften und ErzieherInnen und zwischen den Institutionen zu sehr in den Vordergrund stellen. Tatsächlich geht es zuvorderst um die eigene Verantwortung; die Kooperation ist das MITTEL und keineswegs das ZIEL:

 

Frage: “Wie kann die Vernetzung der unterschiedlichen Einrichtungen von Primar- und Elementarbereich gelingen bzw. optimiert werden?”

 

Detlef Diskowski: “Auch bei der immer wieder beschworenen Vernetzung möchte ich die Gewichtung etwas verschieben: Das Netz der beteiligten Erwachsenen ist nur ein Mittel, nicht der Zweck selber. Angesichts der knappen Ressourcen von Kita und Grundschule läge nach meiner Auffassung der Schwerpunkt nicht auf dem Knüpfen von Netzen, sondern darin, dass Erzieher/innen wie Lehrer/ innen ihre jeweils eigene Verantwortung wahrnehmen.

 

Professionalität zeichnet sich an dieser Stelle dadurch aus, dass beide Professionen erkennen, respektieren und berücksichtigen, dass sie in laufende Bildungsprozesse eintreten, und dass sie diese mit ihren jeweiligen Möglichkeiten bestmöglich fördern und die Voraussetzungen für folgende Bildungsprozesse verbessern müssen. Man könnte dies auch mit zwei etwas altmodischen Begriffen zusammenfassen: Verantwortung und Demut. Verantwortung als wichtiger Erwachsener, der seine berufliche Legitimation daraus zieht, die Entwicklung des Kindes zu fördern; und Demut, weil diese Bedeutung eine vorübergehende ist und weil die Förderung immer nur erfolgreich sein kann, wenn sie an dem schon Vorhandenen anknüpft. Das meint, glaube ich, der Begriff Anschlussfähigkeit in seinem Kern. Sicherlich ist es dann schließlich auch hilfreich, wenn man die an den Bildungsprozessen der Kinder vorher und nachher beteiligten Erwachsenen kennt und sich mit ihnen abstimmt (….)”

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